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Chemie Pharma Life Sciences sind Rückgrat der Schweizer Wirtschaft
30.01.2024
Die chemisch-pharmazeutische Industrie erwies sich auch 2023 mit einem Anteil von über 49 Prozent an den Schweizer Gesamtexporten als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Die Ausfuhren stiegen leicht an, auf 135.5 Milliarden Franken. Fast die Hälfte der Exporte unserer Mitglieder gehen in die Europäische Union – ein geregeltes Verhältnis zum wichtigsten Schweizer Handelspartner ist unabdingbar.
«Trotz der schwächelnden Wirtschaft konnten die Unternehmen der Chemie, Pharma und Life Sciences im vergangenen Jahr mit einem Exportvolumen von 135.5 Milliarden Franken einen leichten Anstieg ihrer Ausfuhren von 0.7 Prozent verzeichnen», sagt Stephan Mumenthaler, Direktor von scienceindustries. «Die chemisch-pharmazeutische Industrie bildet damit weiterhin das Rückgrat der wirtschaftlichen Stabilität.»
Das geringe Wachstum der chemisch-pharmazeutischen Industrie gegenüber den Vorjahren ist gemäss Mumenthaler «auf die unsichere geopolitische Lage mit hohen Rohstoff- und Energiepreisen» zurückzuführen. Das unsichere wirtschaftliche Umfeld führte zu einer geringeren Nachfrage unserer Produkte. Die in der Corona-Pandemie aufgebauten Lager wurden abgebaut. Neben dem Minderbedarf an Corona-Impfstoffen hatte auch der starke Franken einen Einfluss auf die Exporte.
Exporte in die EU steigen weiter – Bilaterale III zentral
Die Exporte in die EU wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 8.3 Prozent auf 69.1 Milliarden Franken. Damit blieb die EU mit der Hälfte aller Exporte die weitaus wichtigste Abnehmerregion. Nordamerika bleibt mit 32.7 Milliarden Franken weiterhin zweitwichtigste Abnehmerregion, dies trotz eines Rückgangs von -3.6% im Vergleich zum Vorjahr. Asien blieb mit rund 20 Milliarden Franken weiterhin wichtige Abnehmerin der Produkte der chemisch-pharmazeutischen Industrien, verzeichnete allerdings einen Rückgang von -12.4% (22.8 Mrd. CHF im 2022).
Drei Viertel aller Importe von chemisch-pharmazeutischen Produkten kommen aus der EU. Somit ist die EU nicht nur wichtigster Exportmarkt, sondern auch wichtigste Zulieferin von Rohstoffen, Halbfabrikaten und Fertigprodukten. Der gesicherte Marktzugang zum europäischen Binnenmarkt muss dringend mit den Bilateralen III geregelt werden, sodass der bilaterale Weg langfristig gesichert ist. Die Genehmigung des Entwurfs des Verhandlungsmandats durch den Bundesrat stellt dafür einen entscheidenden Schritt dar. Nun gilt es, das knappe Zeitfenster vor den Wahlen des europäischen Parlaments im Juni 2024 optimal zu nutzen.
USA wichtigstes Exportland für unsere Industrien
Die USA sind mit 30.3 Mrd. CHF (-3.9% gegenüber Vorjahr) erneut das wichtigste Exportland für Produkte der scienceindustries-Mitgliedsunternehmen, gefolgt von Deutschland mit einem Exportvolumen von 16.1 Mrd. CHF. Slowenien rangiert mit einem Volumen von 15.5 Mrd. CHF neu auf Platz drei. Importseitig sind Deutschland (13.2 Mrd. CHF), Slowenien (11.7 Mrd. CHF) und Italien (7.9 Mrd. CHF) die wichtigsten Länder unserer Industrien. China (2.1 Mrd. CHF) ist nicht mehr in den Top 10 der Lieferländer, sondern fällt auf Rang 11 zurück.
Die internationalen Handelsbeziehungen bedingen einen möglichst ungehinderten Zugang zu ausländischen Märkten. scienceindustries setzt sich dafür ein, dass das bestehende Netzwerk der Freihandelsabkommen stetig erweitert wird.
Gute Rahmenbedingungen für innovative Produkte
Der Löwenanteil der Exporte der Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences sind mit 77.8 Prozent pharmazeutische Produkte, Vitamine, Diagnostika. Trotz eines leichten Rückgangs (-3.8% gegenüber dem Vorjahr) macht diese Sparte mit 105.5 Mrd. CHF bedeutende 38.5 Prozent der schweizerischen Gesamtexporte aus. Damit die innovativen Produkte unserer Industrien weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, ist der Erhalt der guten Rahmenbedingungen in der Schweiz entscheidend.
Weitere Zahlen entnehmen Sie unserer Aussenhandelsstatistik.
Weitere Auskünfte:
Dr. Stephan Mumenthaler, Direktor
Tel. 044 368 17 20, stephan.mumenthaler@scienceindustries.ch
Dr. Erik Jandrasits, Leiter Aussenhandel
Tel. 044 368 17 22, erik.jandrasits@scienceindustries.ch