Scienceindustries fordert eigenständiges Chemikalienrecht für die Schweiz

Scienceindustries sieht die Wettbewerbsfähigkeit der chemisch-pharmazeutischen Industrie der Schweiz durch geplante Anpassungen im Chemikalienrecht der Europäischen Union (EU) und durch den European Green Deal gefährdet. „Bürokratische Hürden, Exportverbote und das Verbot ganzer Chemikalienklassen mindern die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie, ohne die eigentlichen Probleme zu lösen“, erklärt Stephan Mumenthaler in seiner Einleitung zum aktuellen Newsletter von scienceindustries. Nach Ansicht des Direktors des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Life Science braucht die Schweiz „eine eigenständige, risikobasierte und zukunftsorientierte Chemikalienstrategie, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Industrie und Gesellschaft abgestimmt ist“.

In einem Gastbeitrag im aktuellen Newsletter stützt Stefan Brupbacher, Direktor des Partnerverbands Swissmem, die Position von scienceindustries. Dabei legt Brupbacher sein Augenmerk vor allem auf ein von „Umweltlobbyisten und EU-Bürokraten“ gefordertes Verbot von langlebigen Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), den sogenannten Ewigkeitschemikalien. „EU-Recht muss und soll hier weder automatisch noch vorauseilend übernommen werden“, meint Brupbacher.

Der Verband hebt aber zugleich aus Anlass der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Bilateralen I die Bedeutung langfristig stabiler Beziehungen zur EU hervor. Fast die Hälfte der Exporte der Chemie- und Pharmabranchen gingen in die EU. ce/hs