CCS und CCUS in der Schweiz: Studie zeigt Handlungsbedarf

Im Auftrag von scienceindustries haben BAK Economics und die Deutsche Energie-Agentur (dena) erstmals eine fundierte Analyse zu CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS) in Schweizer Sonderabfallverbrennungsanlagen (SAVA) vorgelegt – mit konkreten Zahlen und unter direkter Einbeziehung betroffener Unternehmen. Damit schliesst die Studie eine wichtige Wissenslücke: Bisher lagen keine quantitativen Erkenntnisse über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für CCS in diesem Industriesegment vor.

Die Studie zeigt auf, dass CCS eine zentrale Rolle für jene Emissionen spielt, die technisch kaum vermeidbar sind – insbesondere bei SAVA und in bestimmten Produktionsprozessen der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Sie analysiert Investitions- und Betriebskosten für 2030 und 2050, identifiziert die wichtigsten Kostentreiber (vor allem Transport und Speicherung) und stellt diesen die erwarteten CO₂-Preise im Emissionshandelssystem gegenüber.

Das Ergebnis ist eindeutig: Ohne gezielte politische Unterstützung bleibt CCS wirtschaftlich nicht tragfähig. Als besonders vielversprechendes Förderinstrument identifiziert die Studie Carbon Contracts for Difference (CCfD), da sie nicht nur Investitions- und Betriebskosten, sondern auch Transport- und Speicherkosten abdecken. Beispiele aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden zeigen, wie ein solches Modell erfolgreich umgesetzt werden kann.

Die Studie liefert eine faktenbasierte Grundlage für den politischen Dialog – und für die Entwicklung wirksamer Lösungen, wie die Schweiz Klimaschutz und industriellen Fortschritt gemeinsam voranbringen kann.