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Branchenverbände fordern Standortstrategie für Pharmabranche
Basel/Zürich - Novartis und Roche wollen Milliarden in den USA investieren. Scienceindustries und Interpharma fordern eine klare Strategie, um die Schweiz als attraktiven Standort zu erhalten. Dazu brauche es steuerliche Planbarkeit, Zugang zu den Märkten sowie ein gutes Umfeld für Forschung und klinische Studien.
23.04.2025
(CONNECT) Novartis und Roche haben angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 23 Milliarden respektive 50 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Die beiden grossen Interessenvertretungen der Branche sehen darin ein deutliches Signal an die Schweizer Standortpolitik.
Scienceindustries, der Verband der Chemie-, Life Sciences- und Pharmaunternehmen fordert in einer Medienmitteilung eine klare Standortstrategie, um die Zukunft des Investitionsstandort Schweiz zu sichern. Die Schweiz verfüge über starke Grundlagen in der Pharmaindustrie, doch reichen diese im internationalen Wettbewerb nicht mehr aus, wie die bereits genannten Investitionen im Ausland zeigen. Sie müsse steuerliche Planbarkeit sicherstellen und den Zugang zu Weltmärkten garantieren. Die Chemie-, Pharma- und Life Sciences-Industrien seien exportorientiert und auf stabile Handelsbeziehungen angewiesen. Dafür seien gesicherte Beziehungen mit der EU und neue Freihandelsabkommen notwendig. „Wer Investitionen will, muss attraktive Bedingungen bieten. Andere Länder agieren strategisch – das sollte die Schweiz auch tun“, wird Stephan Mumenthaler, Direktor von scienceindustries, in der Mitteilung zitiert.
Interpharma fordert den Bundesrat in einer eigenen Mitteilung zur Ausarbeitung und Umsetzung einer Life Sciences-Strategie auf. Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen verweist auf die im Januar 2025 lancierte Publikation „Standortbestimmung zur Strategie Pharmastandort 2030“. Diese fordere ein eindeutiges Bekenntnis zu den Bilateralen III mit der EU, einen raschen Zugang zu innovativen Medikamenten, die Stärkung des klinischen Studienstandortes und einen kompromisslosen Schutz des geistigen Eigentums.
„Wenn die Schweiz auch in Zukunft von pharmazeutischen Investitionen profitieren will, müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen“, wird René Buholzer, CEO von Interpharma, in der Mitteilung zitiert. ce/ja

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