Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences
Kompetitivität von Chemie und Pharma hängt von Regulierung ab

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Kompetitivität von Chemie und Pharma hängt von Regulierung ab

10.11.2023

Die Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie belegt 2023 hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit nach wie vor einen globalen Spitzenplatz. Gemäss der neusten Studie von BAK Economics fällt sie gegenüber dem Vorjahr einen Platz auf Rang 3 zurück. Der vom Wirtschaftsverband scienceindustries in Auftrag gegebene «Global Industry Competitiveness Index 2023» zeigt die Bedeutung der richtigen Regulierung neben anderen zentralen Elementen wie Marktzugang, IP-Schutz und dem dringend zu lösenden Verhältnis Schweiz-EU.

«Die Schweizer chemisch-pharmazeutische Industrie spielt nach wie vor im globalen Spitzenfeld mit», sagt Dr. Matthias Leuenberger, Präsident von scienceindustries, anlässlich des diesjährigen Jahresanlasses des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Life Sciences. «Damit das so bleibt, brauchen wir ein regulatives Umfeld, das Innovation ermöglicht – das neue Schweizer Parlament hat es in der Hand.»

Schweiz bleibt trotz Rangverlust wettbewerbsfähig
Der Schweizer Chemie- und Pharmastandort belegt neu den dritten Platz im Ranking des «Global Industry Competitiveness Index» (GICI), welches die Wettbewerbsfähigkeit der Industrien Chemie und Pharma weltweit misst. Damit verliert die Schweiz einen Platz gegenüber dem Vorjahr. Die Spitzenposition übernimmt dieses Jahr Irland, das vor allem in Bezug auf Wachstum und Produktivität heraussticht. Die USA belegen dank ihrer hohen Innovationskraft den zweiten Platz.

«Trotz des Rangverlusts bleibt die Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie international äusserst wettbewerbsfähig», freut sich scienceindustries-Direktor Dr. Stephan Mumenthaler. «Im Bereich Performance ist die Schweiz nach wie vor Spitzenreiterin dank ihres hohen Wertschöpfungs- und Produktivitätswachstums. Bei der Standortqualität belegt sie den zweiten Platz dank der attraktiven Steuerpolitik, einem liberalen Arbeitsmarkt, einer hohen institutionellen Stabilität sowie einer ausgezeichneten Infrastruktur.»

Schwächen bei Digitalisierung und Regulierung
Im Bereich Innovation und Technologieführerschaft verbessert sich die Schweiz um einen Rang und belegt neu den Platz 3. Sowohl bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung als auch bei den Patenten zeigt die Schweiz Stärke. Bei der Marktstellung und Leistungsfähigkeit belegt die Schweiz weiterhin Platz 4 als eine der weltweit grössten und produktivsten Chemie- und Pharma-Standorte.

Verbesserungspotenzial ortet der GICI auch dieses Jahr bei der Digitalisierung, ob bei der Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten oder der digitalen Durchdringung von Patenten – die Schweiz landet folglich auf dem 19. Platz. Auch bei der Business-Regulierung schwächelt die Schweiz (Platz 18): Im internationalen Vergleich erweisen sich insbesondere die administrativen Hürden für Unternehmen, wie beispielsweise die Anzahl an Verfahren und die Verfahrensdauer, als Hindernis.

Schweizer Regulierung wettbewerbsfähig, doch Verbesserungspotenzial besteht
Bei der pharma- und chemiespezifischen Regulierung bestehen Chancen: Im Pharmabereich muss die Anpassung der Gesetzgebung zur Zulassung von Arzneimitteln für neuartige Therapien möglichst rasch vorangetrieben werden. Mit Blick auf die Chemieindustrie, die stark von ausländischen Märkten abhängig ist, sollte ein risikobasierter Ansatz bei der Erarbeitung neuer Regulierungen gewählt werden.

Vor diesem Hintergrund wurden am diesjährigen Jahresanlass von scienceindustries diverse Handlungsempfehlungen für das neu gewählte Schweizer Parlament diskutiert. Botschafter Dr. Eric Scheidegger, stellvertretender Direktor Seco und Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, Cloé Jans, Leiterin operatives Geschäft und Mediensprecherin gfs.bern, sowie Christoph Mäder, Präsident economiesuisse, waren sich im Rahmen der Podiumsdiskussion einig, dass die neue Legislatur grosse Herausforderungen wie auch Chancen bietet.


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