Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences
Innovation & Nachhaltigkeit der chemisch-pharmazeutischen Industrien

Innovation & Nachhaltigkeit

Innovation & Nachhaltigkeit der chemisch-pharmazeutischen Industrien

scienceindustries ist engagiert für einen innovativen und nachhaltigen Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz. Der Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences orientiert seine Aktivitäten gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen entlang einer Nachhaltigkeitsstrategie mit sechs Schwerpunktthemen. 

24.05.2024

Die Chemie-, Pharma- und Life Sciences Industrie übernimmt Verantwortung, Nachhaltigkeit für heutige und künftige Generationen voranzutreiben. Mit ihrer Forschung, ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen erbringen die scienceindustries-Mitglieder tagtäglich einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. Zentrale Orientierungspunkte sind die von den Vereinten Nationen festgelegten «Sustainable Development Goals» (UN SDGs) sowie das Netto-Null Ziel 2050 für Treibhausgasemissionen.

Als Zukunftsstrategie verknüpft Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Erfolg, soziale Verantwortung und ökologisches Gleichgewicht: scienceindustries und seine Mitglieder verstehen Nachhaltigkeit entlang dieser drei Dimensionen als wesentlichen Bestandteil des langfristigen Erfolgs der Industrie. Vor diesem Hintergrund setzen sie seit den 1990er Jahren die internationale Initiative Responsible Care® in der Schweiz um mit dem Ziel kontinuierlicher Verbesserungen in Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit. Chemische Unternehmen und Verbände in über 50 Ländern unterstützen diese Initiative.

Mit dem vorliegenden Positionspapier in drei Kapiteln bekräftigt scienceindustries die hohe Relevanz des übergreifenden Themas der Nachhaltigkeit sowie des Engagements seiner Mitglieder von der Forschung und Entwicklung über die industrielle Produktion bis hin zur Kreislaufwirtschaft.

Commitment «Nachhaltigkeit als Kernanliegen»

Unsere Forschung und Entwicklung ermöglichen innovative Produkte und Prozesse. Damit liefern wir heute wie auch in Zukunft Lösungen für die bedeutenden Herausforderungen der Zeit und leisten so einen relevanten Beitrag für unsere Gesellschaft.

Der Schutz und die Regeneration der Umwelt nehmen dabei einen herausragenden Stellenwert ein. Dies ist nicht zuletzt an den selbst auferlegten und ambitionierten Nachhaltigkeitszielen der Mitgliedsunternehmen ersichtlich.

Mit unseren umwelt- und sozialpolitischen Ambitionen setzen wir uns für Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit sowie Standortattraktivität der Schweiz ein. scienceindustries als Vertreterin der Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences nimmt eine gewichtige Rolle bei der Gestaltung optimaler Rahmenbedingungen ein

Schwerpunktthemen unserer Mitglieder

Die Verpflichtung unserer Industrien zur Nachhaltigkeit orientiert sich an der Agenda 2030, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurde und die einen Plan für Wachstum und Wohlstand für die Menschen und den Planeten jetzt und in Zukunft darstellt. Im Mittelpunkt der Agenda stehen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN SDG), die einen Aufruf zum Handeln aller Länder im Rahmen einer globalen Partnerschaft darstellen.

Unsere Industrien verstehen sich als Teil der Lösung und tragen zur Zielerreichung der UN SDGs mit Fokus auf zehn SDGs – wobei alle Engagements von gleichwertiger Bedeutung sind – und die sechs Schwerpunktthemen Ernährung, Gesundheit, Bildung, Ressourcen, Klima und Biodiversität. Diese Schwerpunktthemen stellen für die Chemie-, Pharma- und Life Sciences Industrien zentrale Orientierungspunkte dar, um Aktivitäten zu gestalten, zu steuern und darüber zu kommunizieren. Das Positionspapier beleuchtet diesen Beitrag anhand von Beispielen bestehender Initiativen und Engagements.

Forderungen: Innovation & Nachhaltigkeit ermöglichen

Nachhaltigkeit umfasst drei Dimensionen, die gleichermassen Berücksichtigung finden müssen: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Eine wichtige Herausforderung bei der Politikgestaltung besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen ihnen zu finden.

Regulatorische Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit müssen den Industrien Chemie Pharma Life Sciences ermöglichen, ihr Commitment voranzutreiben und in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit erfolgreich zu sein. Um eine langfristig positive Wirkung zu erzielen, sieht die chemisch-pharmazeutische Industrie die folgenden Elemente seitens der Politik erforderlich.

  • Technologieoffenheit und -förderung (z.B. bei neuen biotechnologischen Verfahren oder Carbon Capture and Utilization/Storage)

Die Offenheit einer Gesellschaft für wissenschaftliche und technologische Entwicklungen ist die Grundlage für innovationsfördernde Rahmenbedingungen. Ein erfolgreicher, zukunftsorientierter Rahmen für Nachhaltigkeit sollte die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien und innovativer Lösungen ermöglichen.

Dies setzt voraus, dass Wissenschaft und wissenschaftliche Erkenntnisse im Mittelpunkt der politischen Entscheidungsfindung stehen. Ebenso sollten Verbraucherempfehlungen und -richtlinien stets auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und soliden, regelmässig aktualisierten Daten beruhen.

  • Versorgungssicherheit: Energie, Medikamente, Ernährung

Energie: Damit die Schweizer Energieversorgung auch in Zukunft gesichert ist, muss die Politik die Energiezukunft umfassender denken und eine technologisch breit abgestützte, erschwingliche und innovative Versorgung ermöglichen, welche auch den Ausbau erneuerbarer Energien sowie künftiger Technologien berücksichtigt.

Medikamente: Die Pharmaindustrie unternimmt grosse Anstrengungen für einen guten Zugang der Bevölkerung zu innovativen wie auch bewährten, sicheren und wirksamen Arzneimitteln und Impfstoffen. Es braucht indes faire Rahmenbedingungen, ohne welche die aktuellen Versorgungsstörungen leider wohl weiter zunehmen werden.

Ernährung: Dank Innovationen aus den Bereichen Züchtung, Saatgut, Pflanzenschutz, Produktionsverfahren und Digitalisierung schliessen sich Nachhaltigkeit und Produktivität in der modernen Nahrungsproduktion nicht mehr aus.

  • Abbau von regulatorischen Hürden zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft

scienceindustries beurteilt das Schliessen des Ressourcenkreislaufs, wo gesamtheitlich sinnvoll (nach den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit), als einen vielversprechenden Ansatz, um die Primärressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu verringern. Damit Kreislaufwirtschaft sein gesamtes Potenzial entfalten kann, sind innovationsfreundliche Rahmenbedingungen sowie das Überdenken von bestehenden Systemen zentral.

  • Zukunftsgerichtete Chemikalienstrategie

scienceindustries trägt die Schutzinteressen des Bundes mit. Gleichzeitig setzt sich scienceindustries für Rahmenbedingungen ein, die die wirtschaftliche Handlungsfreiheit langfristig gewährleisten. Wichtige Elemente dabei sind die Verankerung des Risiko-Ansatzes, die Reduktion von administrativem Aufwand beim Umgang mit Chemikalien sowie die Vermeidung unwirksamer regulatorischer Instrumente wie bspw. einseitige Exportverbote. Vor allem aber benötigt die Schweiz weiterhin eine eigenständige, auf die Bedürfnisse der Industrie und der Gesellschaft abgestellte Chemikalienstrategie.

  • Förderung von Bildung, Forschung und Innovation

scienceindustries will die Innovationsbereitschaft in der Gesellschaft fördern. Darunter verstehen wir:

  • Umfassende Forschungs- und Technologiefreiheit sicherstellen
  • Förderung der technisch-naturwissenschaftlichen Bildung auf allen Ausbildungsstufen mit zukunftsfähiger und an die Industriebedürfnisse ausgerichtete Ausbildung
  • Sicherstellung von qualifizierten Fachkräften sowie Nachwuchs- und Talentförderung im Bereich Chemie, Pharma, Life Sciences
  • Ausreichende und stetige Mittelversorgung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sichern
  • Zugang zu den europäischen Forschungsprogrammen für Hochschulen und Unternehmen gewährleisten
  • Attraktivität des klinischen Forschungsplatzes verbessern
  • Verständnis für den Schutz des Geistigen Eigentums fördern
  • Chancen der Digitalisierung

Die Digitalisierung bestimmt heute zunehmend das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Auch im Gesundheitswesen hat die Thematik Einzug gehalten und soll inskünftig erhebliche Vorteile, von Effizienzvorteilen bis hin zu Verbesserung der Gesundheitsleistungen, bringen. scienceindustries spricht sich für ein beschleunigtes Vorgehen in der Digitalisierung insbesondere im Gesundheitswesen aus. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten sowie der generellen Gesundheitsversorgung muss das Thema hohe Priorität geniessen und das Tempo in der Umsetzung gerade dieser Digitalisierungsbestrebungen dringend beschleunigt werden.


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