Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences

Innovation & Nachhaltigkeit

Innovation in der Onkologie innerhalb der Schweizer Pharmaindustrie

Die Schweiz ist ein bedeutender Innovationsstandort für onkologische Technologien, hat jedoch Schwierigkeiten, Startups in späten Wachstumsphasen zu unterstützen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte die Schweiz strategische Patentförderung, besseren Zugang zu Investitionen und engere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie priorisieren.

03.03.2025

Anlässlich des Weltkrebstages zeigt die neue Studie „New Frontiers in Oncology“ des Europäischen Patentamts (EPA) deutliche Unterschiede in der Innovationsdynamik zwischen den führenden Ländern in der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Technologien gegen Krebs. Die Schweiz, bekannt für ihre exzellente Pharmaforschung, ist dabei in einer einzigartigen Position, um von diesen Trends zu profitieren – doch es gibt auch Herausforderungen, die adressiert werden müssen.

Schweiz: Ein starker Innovationsstandort mit Wachstumschancen

Laut der Studie des EPA ist die Schweiz eines der aktivsten Länder Europas im Bereich der onkologischen Innovation. Die Zahl der krebsbezogenen Startups in der Schweiz ist mit 151 Unternehmen beachtlich hoch. Diese Unternehmen profitieren von einem dynamischen Umfeld aus Forschungsinstitutionen, Universitäten und einer starken pharmazeutischen Industrie, die ein innovationsfreundliches Ökosystem geschaffen haben.

Dennoch steht die Schweiz vor ähnlichen Problemen wie viele andere europäische Länder: Während europäische Startups in frühen Wachstumsphasen oft gut abschneiden, gelingt es nur wenigen, die späten Entwicklungsphasen zu erreichen. Dies gilt auch für die Schweiz. Ein entscheidender Unterschied zu den USA besteht darin, dass Schweizer und europäische Startups kleinere Patentportfolios aufweisen, was zu geringeren Investitionen und Wachstumschancen führen kann.

Handlungsbedarf bei Patentstrategie, Finanzierung und Zusammenarbeit

Die Studie betont, dass Europa – und damit auch die Schweiz – auf globaler Ebene an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Die USA und China haben in den letzten Jahren stark aufgeholt und ihre Patentanmeldungen in wachstumsstarken Technologiefeldern wie Zelltherapien und Genomik überproportional gesteigert. In der Schweiz besteht daher politischer Handlungsbedarf, um den Innovationsstandort langfristig zu sichern:

  1. Förderung von Patentstrategien: Die Verbindung zwischen Patentanmeldungen und Finanzierung ist laut Studie klar. Eine stärkere Unterstützung von Schweizer Startups bei der strategischen Nutzung von Patenten könnte den Zugang zu Kapital verbessern.
  2. Zugang zu Finanzierungen: Die Schweiz sollte Investitionsanreize schaffen, um die Lücke zwischen frühen und späten Wachstumsphasen zu schliessen und so mehr Unternehmen beim Übergang in die Marktführerschaft zu unterstützen.
  3. Forschung und Innovation: Öffentliche Forschungsorganisationen, Universitäten und Krankenhäuser spielen in der Schweiz eine zentrale Rolle in der Krebsforschung. Rahmenbedingungen, die ihre Zusammenarbeit mit der Industrie fördern, könnten Innovationen beschleunigen und den Markteintritt erleichtern.

Mit einem klaren Fokus auf Innovation und einer abgestimmten politischen Strategie kann die Schweiz ihre Rolle als global führender Standort im Bereich onkologischer Technologien weiter ausbauen. Koordinierte Massnahmen und geeignete Rahmenbedingungen können sicherzustellen, dass die innovativen Ansätze nicht nur entwickelt, sondern auch erfolgreich in den Markt gebracht werden. Die Pharmaindustrie, Startups und politische Entscheidungsträger müssen gemeinsam handeln, um die nächsten bahnbrechenden Lösungen im Kampf gegen Krebs aus der Schweiz heraus zu entwickeln.


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