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Höheren Importe von Lebensmitteln durch Trinkwasserinitiative

Die Industriegruppe Agrar lehnt die Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» ab. Die Forderung, es dürften nur noch Landwirte staatlich unterstützt werden, welche weder Pflanzenschutzmittel noch vorbeugend Antibiotika einsetzen, ist unsachlich, einseitig und sie ignoriert die Bedürfnisse der Landwirte wie der gesamten Bevölkerung.

18.01.2018

Antibiotika als Wachstumsförderer sind in der Schweiz bereits seit 1999 verboten. Ferner ist in der Schweiz seit April 2016 gesetzlich vorgeschrieben, dass Antibiotika nicht mehr prophylaktisch verschrieben werden dürfen. Ebenso erhält kein Landwirt in der Schweiz Direktzahlungen, weil er Pflanzenschutzmittel einsetzt. Anna Bozzi, Dossierverantwortliche Agrar bei scienceindustries betont: «Wer weniger Pflanzenschutzmittel einsetzt, wird dafür belohnt. In der Schweiz gelten also bereits heute sinnvolle und sachgerechte Regeln, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika angeht».

Die sichere Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit einheimischen Lebensmitteln wäre ohne Pflanzenschutz nicht möglich. Berechnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gehen von einem Ertragsrückgang bis 40 Prozent aus, wenn kein Pflanzenschutz betrieben wird. Diese Schätzungen gelten auch für die Schweiz. Bei Spezialkulturen wie Reben und Obst oder bei Kartoffeln und Gemüse müsste mit Totalausfällen gerechnet werden. «Auch den Initianten müsste klar sein: Jede Art von Landwirtschaft – konventionelle wie auch biologische – ist auf Pflanzenschutzmittel angewiesen», sagt Bozzi.

Die Trinkwasserqualität ist in der Schweiz sehr gut. Die Initiative richtet nur Schaden an

70 Prozent des Trinkwassers kann in der Schweiz ohne aufwändige Aufbereitung verteilt werden. Dies ist weltweit ein Spitzenwert und soll auch künftig so bleiben. Die Agrarindustrie engagiert sich mit zahlreichen Projekten und Aufklärungsinitiativen für einen starken Gewässerschutz (siehe Kasten). Extreme Massnahmen, wie sie von den Initianten gefordert werden, sind unnötig und nicht zielführend; sie hätten gravierende Konsequenzen für die Lebensmittelproduktion in der Schweiz. Die inländische Produktion würde kaum mehr zur Versorgung der Schweizer Bevölkerung beitragen. Lokale Lebensmittel würden teurer. Die fehlenden Mengen an landwirtschaftlichen Produkten müssten mit zusätzlichen Importen ausgeglichen werden. Dies widerspricht klar den Zielen der Schweizer Landwirtschaft, aber auch den entsprechenden Bestimmungen in der Bundesverfassung. Mit der Verlagerung der Produktion ins Ausland stiegen Risiko und Abhängigkeit und der umweltbelastende internationale Transport von Nahrungsmitteln würde gefördert.

Schweiz soll Innovationsspitze bleiben

Nachhaltige Risikoreduktion wird durch Innovation, stetig erfolgende gute Beratung, richtige Anwendung und laufende Fortbildung erreicht. Die Schweiz liegt bei Forschung und Entwicklung für Pflanzenschutzmittel und Wirkstoffe weltweit an der Spitze - auch betreffend Risikominimierung und nachhaltige Anwendung. Dies muss so bleiben.

Die Industriegruppe Agrar: Mit Kompetenzen und hohem Einsatz für Innovation an der Spitze!

Das Engagement der Schweizer Agrarindustrie:

  • Forschungsinvestitionen. Die Erforschung neuer Produkte ist ein komplexer und langwieriger Prozess, der mit erheblichen geschäftlichen Risiken verbunden ist. Beispielsweise kostet die Entwicklung eines neuen Pflanzenschutzmittels durchschnittlich CHF 300 Mio.; rund ein Drittel dieser Kosten entsteht bei der Prüfung der Umweltverträglichkeit des neuen Produkts. Dabei ist der Weg lang: Mindestens acht Jahre dauert es, bis aus ursprünglich über 100'000 Molekülen ein einziges Produkt erfolgreich lanciert werden kann.
  • Initiative Pflanzenschützer.ch. Mit dieser Initiative beteiligt sich die Industriegruppe Agrar am Dialog und zeigt die Bedeutung von Pflanzenschutzmitteln für gesunde Pflanzen, verlässliche Ernten und sichere Lebensmittel auf.
  • TOPPS: Gewässerschutz durch Unterstützung der guten fachlichen Praxis. Informations- und Ausbildungsmaterialien für Anwender von Pflanzenschutzmitteln, z. B. Empfehlungen zur Reduzierung der Abdrift.
  • Verhaltenscharta der Industriegruppe Agrar. Damit verpflichtet sich die Pflanzenschutzindustrie zur sicheren Herstellung und zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
  • Beratungsprojekt «Vermeidung von Punktquellen». Beim Befüllen, Entleeren und Reinigen von Spritzgeräten können Pflanzenschutzmittel versehentlich in die Gewässer gelangen. Deshalb unterstützt die Agrarindustrie ein Projekt, das genau bei den Spritzenführern ansetzt.
  • Das Weiterbildungsprogramm «Update Pflanzenschutzmittel» wird von der Trägerschaft aus Schweizer Bauernverband SBV, Agrarindustrie, Lohnunternehmer Schweiz und AGRIDEA seit 2013 gemeinsam organisiert. Schwerpunkt der Kurse bilden aktuelle Umweltthemen sowie innovative Lösungen zur Reduktion der Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Weitere Informationen: agrar-industrie.ch


Medienmitteilung zum Download (PDF): Deutsch / Französisch

Auskünfte:
Marcel Sennhauser, Leiter Kommunikation
marcel.sennhauser@scienceindustries.ch, Tel. +41 44 368 17 44

Anna Bozzi, Dossierverantwortliche
anna.bozzi@scienceindustries.ch, Tel. +41 44 368 17 64


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