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Point «Aktuelle Biotechnologie» Dezember 2021 (Nr. 234)

  • Wirksamer Covid-19 Impfstoff aus Pflanzen
  • CRISPR/Cas9 für verantwortungsvollere Tierzucht,
  • Genomeditierung für krankheitsresistente Pflanzen-Sorten
  • Differenzierte Regeln für neue Züchtungsverfahren in der Schweiz.

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24.12.2021

Pandemie: Wirksamer Covid-19 Impfstoff aus Pflanzen

Ein neuartiger Covid-19 Impfstoff aus Tabakpflanzen hat in Studien mit 24'000 Testpersonen aus sechs Ländern eine hohe Wirksamkeit bewiesen. Trotz der zirkulierenden Virus-Varianten zeigte er eine Schutzwirkung von über 70% gegen Infektionen. Schwere Krankheitsverläufe bei Geimpften wurden nicht beobachtet, die Impf-Nebenwirkungen waren nur mild. Aufgrund der positiven Daten wird jetzt eine Zulassung beantragt, zunächst in Kanada. Der spezielle Wirkstoff enthält selber keine genetische Information, sondern stimuliert das Immunsystem direkt mit einem Eiweiss des Corona-Virus. Pflanzen ermöglichen die schnelle und preiswerte Produktion grosser Wirkstoff-Mengen und eine rasche Anpassung an neue Virus-Stämme. Der Impfstoff braucht keine aufwändige Tiefkühllagerung, sondern ist in einfachen Kühlschränken haltbar. Das ist wichtig für Länder mit eingeschränkter Infrastruktur.   (mehr…)

Tiere: CRISPR/Cas9 für verantwortungsvollere Züchtung

Britische Forscherinnen und Forscher haben gezeigt, wie mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas9 bei Mäusen das Geschlecht der Nachkommen vorherbestimmt werden kann. Die Würfe bestehen nach Bedarf ausschliesslich aus weiblichen oder aus männlichen Tieren. Damit können bedarfsgerecht Tiere für die Forschung gezüchtet werden. Aber auch für die Viehwirtschaft könnte das Verfahren einst eingesetzt werden. So wäre es möglich, gezielt nur weibliche Schweine zu züchten. Bei männlichen Ferkeln müssen Massnahmen ergriffen werden, um den unerwünschten Ebergeruchs des Fleischs zu verhindern. Auch könnte das Verfahren für Hühner angepasst werden, um das Problem der männlichen Küken zu lösen, die als erwachsene Tiere keine Eier produzieren können. Allerdings ist vor einer Anwendung solcher Verfahren bei Nutztieren eine gesellschaftliche Diskussion und eine sorgfältige ethische Abwägung erforderlich.   (mehr…)

Pflanzen: Genomeditierung für krankheitsresistente Sorten

Britische Forscherinnen und Forscher haben gezeigt, wie mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas9 bei Mäusen das Geschlecht der Nachkommen vorherbestimmt werden kann. Die Würfe bestehen nach Bedarf ausschliesslich aus weiblichen oder aus männlichen Tieren. Damit können bedarfsgerecht Tiere für die Forschung gezüchtet werden. Aber auch für die Viehwirtschaft könnte das Verfahren einst eingesetzt werden. So wäre es möglich, gezielt nur weibliche Schweine zu züchten. Bei männlichen Ferkeln müssen Massnahmen ergriffen werden, um den unerwünschten Ebergeruchs des Fleischs zu verhindern. Auch könnte das Verfahren für Hühner angepasst werden, um das Problem der männlichen Küken zu lösen, die als erwachsene Tiere keine Eier produzieren können. Allerdings ist vor einer Anwendung solcher Verfahren bei Nutztieren eine gesellschaftliche Diskussion und eine sorgfältige ethische Abwägung erforderlich.   (mehr…)

Schweiz: Differenzierte Regeln für neue Züchtungsverfahren

Weltweit entwickeln immer mehr Länder Regeln für den Einsatz innovativer Verfahren wie der Genomeditierung in der Pflanzenzüchtung. Damit sollen Forschung und Entwicklung für neue Sorten und deren Anbau unterstützt werden, auch im Interesse einer nachhaltigeren Landwirtschaft. In der Schweiz dagegen herrschte bisher weitgehend Stillstand. Jetzt hat der Ständerat ein entscheidendes politisches Signal gegeben. Im Gegensatz zum Bundesrat möchte er Produkte neuer Züchtungsverfahren ohne artfremde Erbinformation nicht pauschal dem Gentech-Moratorium unterstellen. Damit eröffnet er die Chance für eine differenzierte Regulierung moderner Züchtungsverfahren. Während Wissenschaft und forschende Industrie schon länger auf den Handlungsbedarf zur Anpassung der gesetzlichen Grundlagen für neue Technologien hinweisen, haben sich kürzlich auch wichtige Organisationen und Unternehmen der Schweizer Lebensmittel-Wertschöpfungskette im Verein «Sorten für Morgen» für eine offene und differenzierte Betrachtung neuer Züchtungsverfahren ausgesprochen.   (mehr…)

PDF Druckversion Point «Aktuelle Biotechnologie» Dezember 2021 (Nr. 234)

Text und Redaktion: Jan Lucht, Leiter Biotechnologie (jan.lucht@scienceindustries.ch)


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