Dossiers - Reformen im Gesundheitswesen
Ja zur Einheitlichen Finanzierung: Kosten senken, Versorgung stärken
scienceindustries unterstützt als Teil des Komitees die Vorlage zur Einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen. Die Reform zielt darauf ab, Fehlanreize im aktuellen Krankenversicherungsgesetz zu beseitigen, die Gesundheitskosten zu stabilisieren und die medizinische Versorgung zu verbessern.
10.10.2024
Das heutige Krankenversicherungsgesetz (KVG) führt zu einer ungleichen Verteilung der Gesundheitskosten und schafft Fehlanreize: Stationäre Behandlungen, bei denen Patienten im Spital übernachten, werden im Vergleich zu ambulanten Eingriffen bevorzugt. Da die Kantone einen grossen Teil der stationären Kosten übernehmen, haben Versicherer wenig Anreiz, den ambulanten Bereich konsequent zu fördern.
Diese Fehlanreize führen zu unnötigen und teuren stationären Behandlungen und belasten die Prämienzahlenden stark. Die Reform zur Einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen führt eine gerechtere Finanzierung von stationären und ambulanten Leistungen ein und ermöglicht eine bessere Koordination der Gesundheitsakteure. Die Reform zielt darauf ab, die Prämienlast zu verringern, die medizinische Versorgung zu optimieren und die Kosten effizienter zu verteilen.
Stärkung der ambulanten Medizin und Pflege
Viele Behandlungen, die heute stationär durchgeführt werden, könnten aufgrund des medizinischen Fortschritts ambulant erfolgen. Ambulante Behandlungen sind nicht nur kostengünstiger, sondern für die Patientinnen und Patienten oft auch weniger einschneidend, da sie sich im gewohnten Umfeld erholen können. Trotzdem kommt es in der Schweiz zu vielen unnötigen Spitaleintritten, da das Finanzierungssystem stationäre Behandlungen für Versicherer attraktiver macht.
Die Reform fördert die Ambulantisierung, indem die Kantone künftig die Kosten für ambulante Behandlungen ebenso mittragen. Dadurch wird die Belastung der Prämienzahlenden reduziert und es entstehen Anreize, vermehrt auf ambulante, statt auf stationäre Behandlungen zu setzen. Dies ist ein wichtiger Hebel mit Blick auf die Kostenentwicklung.
Verbesserte Koordination im Gesundheitswesen
Aktuell agieren die Akteure im Gesundheitswesen oft wenig koordiniert. Leistungserbringer, Versicherer und Kantone sind schlecht aufeinander abgestimmt, was zu ineffizienten Behandlungsabläufen führt. Die Koordination der Versorgung, insbesondere im ambulanten Bereich, ist aufgrund des Finanzierungssystems unattraktiv, da die Einsparungen im stationären Bereich anfallen, die Kosten im ambulanten Bereich indes vollständig von den Krankenversicherungen getragen werden müssen.
Mit der Einheitlichen Finanzierung werden die finanziellen Einzelinteressen der Akteure durch ein einheitliches Finanzierungssystem überwunden. Dies ermöglicht eine engere Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten, Spitälern, Pflegeheimen und anderen Gesundheitsanbietern, was insbesondere für chronisch kranke Patienten von Vorteil ist. Doppelspurigkeiten und unnötige Mehrfachuntersuchungen können so vermieden werden. Die Reform schafft die Basis für eine integrierte, koordinierte Versorgung, bei der alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden.
Entlastung der Prämienzahlenden
Die steigenden Krankenkassenprämien stellen eine grosse finanzielle Belastung für viele Haushalte dar. Dies liegt auch daran, dass die Kantone sich an den Kosten für ambulante Behandlungen nicht beteiligen. Durch die Zunahme der ambulanten Behandlungen tragen die Prämienzahlenden einen immer grösseren Teil der Gesundheitskosten. Die Reform sorgt dafür, dass die Kantone sich künftig auch an den ambulanten Kosten beteiligen, was eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten ermöglicht und die Prämienlast inskünftig stabilisieren sollte.
Die Einheitliche Finanzierung bringt Klarheit und Transparenz in die Finanzierung von Gesundheitsleistungen. Sie beseitigt die teuren Mängel des bestehenden Systems und schafft Anreize für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern, Versicherern und Kantonen. Dadurch wird nicht nur die Versorgungsqualität verbessert, sondern auch die steigende Entwicklung der Gesundheitskosten gedämpft. scienceindustries unterstützt deshalb zusammen mit dem Bundesrat, dem Parlament und den Kantonen und zahlreichen Akteuren im Gesundheitswesen die Einheitliche Finanzierung.
Komitee für eine Einheitliche Finanzierung Die Unterstützer im Ja-Komitee decken neben den Kantonen und Gemeinden eine Vielzahl von Verbänden und Organisationen ab. Diese Allianz umfasst das gesamte Spektrum an Perspektiven der Gesundheitsbranche. Sie vereinigt 36 namhafte Organisationen, darunter die Ärzteschaft, Spitäler, Kliniken und integrierte Versorger, Pflegebereich, Apothekerschaft, Versicherer, Industrie – darunter auch scienceindustries – sowie weitere Interessengruppen. |