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Trinkwasser-Initiative mit schädlichen Folgen

Die Urheber der «Trinkwasser-Initiative» verlangen, dass nur noch Landwirte staatlich unterstützt werden, welche kein Futter zukaufen und weder Pestizide noch vorbeugend Antibiotika einsetzen. Der Bundesrat beantragt dem Parlament, die Trinkwasserinitiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen. Dies zu Recht. Denn bei einer Annahme wären die Folgen für die Schweiz gravierend.

19.12.2018

Die «Trinkwasser-Initiative» ist abzulehnen, denn bei Annahme würde die landwirtschaftliche Produktion durch den Verzicht auf Pestizide und zugekauftes Futter auf vielen Betrieben stark abnehmen. Die Hygiene im Bereich der Ställe und in der Milchproduktion wäre nicht mehr gewährleistet. Krankheiten würden zunehmen. Die Schweiz müsste mehr Lebensmittel importieren. Es bestünde sogar das Risiko, dass die Umweltbelastung durch eine intensivere landwirtschaftliche Produktion zunehme, wenn Betriebe vermehrt aus dem Direktzahlungssystem aussteigen, so dass sie die extremen Forderungen der Initiative nicht einhalten müssen. Auch die öffentliche Forschung wäre betroffen: Forschung zu einem effizienteren Pflanzenschutzmitteleinsatz wäre in der Schweiz nicht mehr förderfähig.

Sichere Lebensmittel sind eine wichtige Voraussetzung für eine gute Gesundheit

Pestizide werden verwendet, um unerwünschte Organismen zu bekämpfen. Werden diese eingesetzt, um Pflanzen zu schützen, spricht man von Pflanzenschutzmitteln. Pestizide, die der Hygiene und dem Gesundheitsschutz dienen, nennt man hingegen Biozide. Dazu gehören beispielsweise Desinfektions-, Holzschutz- und Konservierungsmittel. «Ganz ohne Pestizide zu produzieren wäre nicht nur schwierig, sondern auch unverantwortlich» betont Anna Bozzi, Dossierverantwortliche Agrar bei scienceindustries, dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences. Denn der Einsatz gewisser Pestiziden ist entscheidend, damit Hygiene- und Sicherheitsanforderungen in der Produktion von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln eingehalten werden können.

Führen mehr Importe zu mehr Risiko?

In der Schweiz werden jährlich bei amtlichen Kontrollen lediglich 1 bis 2 Prozent der Proben aus Schweizer Herkunft wegen erhöhten Pflanzenschutzmittel-Rückständen beanstandet. Sind die importierten Lebensmittel mitberücksichtigt, liegt die Beanstandungsquote bei 8 bis 10 Prozent. Bei Lebensmitteln aus Asien erhöht sich diese Beanstandungsquote sogar auf 30 Prozent. Zu beachten ist, dass die Kontrollen in der Schweiz risikobasiert erfolgen. Das heisst, es werden gezielt dort Kontrollen gemacht, wo ein Verdacht vorliegt. Bei zufallsbasierten Kontrollen wäre die Beanstandungsquote noch viel tiefer. Der Vergleich zeigt, dass die Schweiz im internationalen Vergleich sehr gut dasteht und mehr Importe eventuell zu mehr Risiken führen könnten.

Bio-Bauern müssten auch den Vollverzicht üben

Die «Trinkwasser-Initiative» betrifft auch Pestizide, die für den Bio-Landbau zugelassen sind. Das heisst: Auch Bio-Bauern dürften im Fall einer Annahme ihre Pflanzen nicht mehr schützen, wenn sie weiterhin Direktzahlungen erhalten wollen. Schon heute ist es so, dass mehr als ein Drittel der im Schweizer Markt verkauften Pflanzenschutzmittel im biologischen Landbau zugelassen sind. Tendenz steigend.

Schweiz soll Forschungsstandort bleiben

Besonders unverständlich sind die Einschränkungen für die Forschung, was den Fortschritt zur Entwicklung von noch nachhaltigeren Pflanzenschutzlösungen in der Schweiz hindern würde. Durch die Annahme der Initiative würde die öffentliche Unterstützung der Forschung im Bereich Landwirtschaft in ihrer Ausrichtung eingeschränkt. Forschung zu einem effizienteren Pflanzenschutzmitteleinsatz wären nicht mehr förderfähig. Auch der biologische Landbau könnte bei der Forschung und Beratung nicht mehr in der heutigen Form unterstützt werden, da auch im biologischen Landbau Pflanzenschutzmittel verwendet werden.

Pflanzenschutz ist eine Erfolgsgeschichte

Richtig angewendet haben Pflanzenschutzmittel einen hohen Nutzen. Sie sind in der Schweiz aber auch weltweit unverzichtbar. Sie sichern Erträge und garantieren damit die Versorgung der Menschen mit sicheren, gesunden Lebensmitteln. Zudem hat die Schweiz bei der Zulassung von Pflanzenschutzmittel durch die nationale Aufsichtsbehörde eines der härtesten Regime weltweit, was die Industrie im Eigeninteresse für die Sicherheit und Nachhaltigkeit ihrer Produkte unterstützt.

Weitere Informationen: agrar-industrie.ch

Medienmitteilung zum Download (PDF): Deutsch / Französisch

Auskünfte:
Marcel Sennhauser, Leiter Kommunikation
marcel.sennhauser@scienceindustries.ch
Tel. +41 44 368 17 44

Anna Bozzi, Dossierverantwortliche
anna.bozzi@scienceindustries.ch
Tel. +41 44 368 17 64


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